Keine Ausbauarbeiten in der Ernst-Thälmann-Straße (ETS)

Veröffentlicht am 03.06.2016 in Kommunalpolitik

In der Vergangenheit ist bereits zweimal der grundhafte Ausbau der ETS gescheitert. Nun hatte die Verwaltung vorgeschlagen, den Abschnitt zwischen der Gartenstraße und der Eisenbahnstraße mit einem mittigen, mindestens 3,5 Meter breiten Asphaltstreifen zu versehen. Geschehen sollte dies zur Zeit der umbaubedingten Schließung des REWE-Marktes. Die Anwohner wären finanziell nicht belastet worden, da die Kosten von ca. 90.000 Euro aus dem Fond für Reparaturen gekommen wären. Mit dieser Maßnahme sollte Zeit gewonnen werden, um den grundhaften Ausbau zu planen und stufenweise durchzuführen.

 Der Antrag wurde mit 11 Ja, 11 Nein und 4 Enthaltungen abgelehnt. Ein Abgeordneter konnte wegen Befangenheit nicht abstimmen. Für den Antrag stimmten mehrheitlich die Linken, die Grünen und die SPD sowie der Bürgermeister

Die Gegner der Vorlage hatten unterschiedliche Motive. Die einen wollten keine Zwischenlösung, sondern direkt den grundhaften Ausbau. Dieser wird aber noch viele Jahre auf sich warten lassen. Außerdem gibt es keinerlei Einigkeit darüber, wie die Straße gestaltet werden soll. Die anderen wollten überhaupt keine Asphaltierung und das jetzt vorhandene Großpflaster erhalten. Es sei typisch für den Ort.

Eine Straße ist aber in erster Linie zur Nutzung da und nicht um angeschaut zu werden. Zumal die EST nun auch wirklich keine schöne denkmalgeschützte Straße ist. Genutzt werden kann die EST zurzeit aber nur eingeschränkt. Radfahrer können sie nicht nutzen und auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ist sie eine Barriere.

Das vor kurzem veröffentlichte Verkehrsgutachten für Neuenhagen hat daher dringlich die Asphaltierung der EST gefordert, damit diese als wichtige Radfahrerachse ins Zentrum genutzt werden kann. Man fragt sich schon, was solche Gutachten nutzen, wenn man sich bei der Umsetzung nicht daran hält.

Nun bleibt erstmal alles beim Alten. Nach der Sitzung der Gemeindevertretung fuhr eine Abgeordnete, die sich für das Großpflaster ausgesprochen hatte, mit ihrem Fahrrad verkehrswidrig über den Gehweg Richtung Bahnhof. Tja, über die Straße kann man ja nicht radeln.

3.6.16 Jürgen Hitzges