Lollapalooza

Veröffentlicht am 15.08.2017 in Veranstaltungen

Das größte innerstädtische Musikfestival gibt es seit 1991. Entstanden ist es in den USA und hat seitdem in vielen Ländern stattgefunden. Seit 2015 gibt es das Festival auch in Deutschland. Zweimal fand es in Berlin statt. Das erste Mal auf dem Flughafen Tempelhof. Dort konnte es nicht wiederholt werden, weil dort Flüchtlinge untergebracht werden mussten. Als Ausweichort gab es 2016 den Treptower Park. Da dieser sehr dicht an Wohnhäusern liegt, war klar, dass dies nur einmal so sein konnte. Nun sind sich die Veranstalter und der Besitzer der Galopprennbahn einig, das Festival auf der Rennbahn in Hoppegarten durchzuführen.

Hauptzielgruppe von Lollapalooza sind Menschen im Alter von 25 bis 35 Jahren. Es gibt aber auch Angebote für die ganze Familie und einen Kinderbereich. Hierdurch unterscheidet es sich von vielen anderen Festivals. Auch ist ein Übernachten auf dem Gelände nicht möglich.

Will die Rennbahn nun nicht mehr Rennbahn für den Pferdesport sein? Hierzu gibt es klare Aussagen. „Wir bleiben eine Rennbahn“, so ist die Aussage der Manager der Galopprennbahn. Sie machen aber darauf aufmerksam, dass ein solch riesiges Gelände erhebliche Kosten verursacht, die in Deutschland allein mit dem Pferdesport nicht aufzubringen sind. Die Bahn war bereits einmal insolvent und drohte zu verfallen. Seit Herr Schöning die Bahn gekauft hat, geht es wieder aufwärts. Die Zahl der Renntage steigt und vieles an maroder Bausubstanz wurde und wird restauriert. Allerdings ist dies ein Zuschussgeschäft für den Besitzer. Wer die Rennbahn auf Dauer sichern will, muss ihr die Möglichkeit geben, rentabel zu arbeiten.

Die Rennbahn braucht neben ihrem Hauptzweck Pferdesport weitere Veranstaltungen, um überleben zu können. In der Vergangenheit hat es ja auch schon einiges gegeben, Kamelrennen, Elefantenrennen, Konzerte, Schlagerhammer, Mittelalterfestival etc. Was muss geschehen, damit dies möglich ist? Der Bebauungsplan könnte verändert werden und die Zweckbindung Reitsport um weitere Veranstaltungen ergänzt werden. Dies hat die Gemeindevertretung Hoppegarten abgelehnt. Das heißt aber nicht, dass keine anderen Veranstaltungen außer dem Pferdesport stattfinden können. Nur muss jetzt jede Veranstaltung einzeln beantragt und genehmigt werden. Für die Genehmigung ist der Kreis Märkisch Oderland zuständig.

Für eine solche Genehmigung sind viele Dinge zu beachten. Die Rennbahn steht unter Denkmalschutz und das Innenoval unter einem eingeschränkten Naturschutz. Außerdem muss es ein Verkehrskonzept geben und ein Sicherheitskonzept. Müllentsorgung und sanitäre Bereiche müssen in ausreichender Weise sichergestellt werden. Hieran wird in der Kreisverwaltung mit dem Denkmalschutz, dem Umweltschutz, der Gemeinde Hoppegarten, der Polizei und dem Veranstalter seit Monaten gearbeitet. Das Ergebnis wird auf einer Infoveranstaltung m 16.8.17 um 19 Uhr auf der Rennbahn vorgestellt.

Verkehr: Die Besucher können nicht mit dem Auto in Hoppegarten parken. Wer mit dem Auto kommt, muss dies beim Kartenkauf angeben und bekommt einen Parkplatz an der B 1. Über die B 1 wird extra eine zeitweilige Brücke gebaut, damit die Menschen vom Parkplatz queren können. Auf den S-Bahnsteig können nur so viele Menschen, wie in die nächste S-Bahn gehen. Von einigen Berliner U-Bahnstationen wird es Shuttlebusse geben. Außerdem gibt es Kombitickets für Anreisende mit Fernbussen.

Müll: 600 Mülltonnen und vier Müllpressen werden aufgestellt. Müllsammler eingesetzt, Holzbesteck und Pfandbecher benutzt.

Umweltschutz: Sensible Bereiche werden mit zwölf Kilometer Zaun gesichert.

Denkmalschutz: Es gibt keine baulichen Veränderungen.

 

Fazit: Die SPD-Neuenhagen befürwortet die Durchführung des Festivals unter den genannten strengen Auflagen. Die Galopprennbahn braucht ergänzende Angebote, um zu überleben. Trotzdem soll ihr Hauptzweck, der Pferdesport, bleiben. In diesem Jahr kann man Erfahrungen sammeln ob es sinnvoll ist, Lollapalooza dauerhaft in Hoppegarten durchzuführen. Sollte dies der Fall sein, muss die Debatte um einen zumindest temporären Haltepunkt der Regionalbahn in Hoppegarten wiederaufgenommen werden.

 

15.8.2017

Jürgen Hitzges, Kreistagsabgeordneter und Mitglied der Gemeindevertretung Neuenhagen