Bürgermeister Scharnke kündigt Kompromiss zur Schulentwicklung auf

Veröffentlicht am 20.05.2018 in Bildung

und schadet damit allen Neuenhagener Schülern. Kaum eine Woche im Amt, machte Bürgermeister Scharnke im Finanzausschuss überraschende Aussagen. In der Debatte um die Schulentwicklung teilte er mit, dass es in den nächsten 10 Jahren nur eine neue Grundschule geben werde. (Damit blickt er weitsichtig über seine eigene Amtszeit hinaus!) Nach seiner eigenen Aussage habe er sich mit dem Fraktionsvorsitzenden der Linken, Kindervater, darauf geeinigt, dass es nur eine neue dreizügige Grundschule am Gruscheweg geben soll. Dies würde bedeuten, dass es keinen Ersatzbau für die zu kleine Fallada-Schule im Nordviertel geben wird und auch keine Erweiterung des Einstein-Gymnasiums.

Monatelange Beratungen der Fraktionen in der Gemeinde und Verhandlungen mit dem Kreis und dem Land sind damit Makulatur. Aber worum ging es eigentlich? Neuenhagen hat zurzeit knapp 6,5 Züge in Grundschulen. 10 werden benötigt. Das vom Kreis betriebene Gymnasium ist zu klein, ebenso die auch vom Kreis betriebene Förderschule am Amselsteg.

Worauf hatten sich die Fraktionen geeinigt? An der Goethe-Schule soll ein Anbau errichtet werden, damit diese komplett zweizügig betrieben werden kann. Dies wird auch so kommen, wenn auch etwas spät. Am Gruscheweg soll eine neue dreizügige Grundschule entstehen. Auch dies wird kommen. Das Grundstück der Fallada-Schule plus Gartenstadthalle sollte an den Kreis verkauft werden. Dieser hat seine Bereitschaft auch in Verhandlungen und schriftlich erklärt. Für die bisherige Fallada-Grundschule sollte im Nordviertel ein Neubau, entweder auf dem „Reichelt-Dreieck“ oder am Amselsteg (Kleingartenanlage) errichtet werden. Für die Förderschule wollte der Kreis und die Gemeinde mit dem Land um Fördermittel für einen Schulcampus am Gruscheweg verhandeln.

Nach Aussagen im Finanzausschuss sind die Verhandlungen mit dem Land gescheitert. Die Zukunft der Förderschule ist damit ungewiss. Die Fallada-Schule will Scharnke nicht an den Kreis verkaufen. Damit bleibt es dabei, dass die selbst für die unzureichenden 1,5 Züge mit zu wenig Räumen ausgestattete Schule als Provisorium erhalten bleibt. Auch bleibt es dabei, dass das Einstein-Gymnasium zu klein bleibt. Bereits heute müssen pro Schuljahr 50 Schüler abgewiesen werden. Da es für weiterführende Schulen keinen Vorrang für ortsansässige Schüler gibt, bedeutet dies, dass Neuenhagener Schüler nach Strausberg, Rüdersdorf etc. ausweichen müssen. Für den Verkauf des Fallada-Grundstückes hätte die Gemeinde einige Millionen vom Kreis bekommen. Diese hätten nicht für eine neue Grundschule gereicht, wären aber eine schöne Starthilfe gewesen. Das Gymnasium wäre ausreichend und zukunftssicher geworden. Darauf will Scharnke verzichten. Schlimmer ist aber, dass er alle Schülergruppen auf unabsehbare Zeit schädigen will.

Nach dieser Sitzung darf man gespannt sein, wie Bürgermeister Scharnke mit anderen Beschlüssen der Gemeindevertretung z.B. zur Eisenbahnstraße und zur Ernst-Thälmann Straße umgehen wird.

Jürgen Hitzges