Wohin mit der Fallada-Schule?

Veröffentlicht am 26.02.2017 in Bildung

Dass die Fallada-Grundschule an einem anderen Standort neu gebaut werden muss, ist mittlerweile unstrittig.

Hier noch einmal kurz die Gründe dafür: Sowohl die Fallada-Grundschule als auch das Einstein-Gymnasium sind zu klein.

Die derzeitige Fünfzügigkeit des Einstein-Gymnasiums reicht auch nach dem Abschluss der derzeitigen Ausbaumaßnahmen nicht aus. 50 Schülerinnen und Schüler müssen pro Jahr abgewiesen werden und auf weit entfernt liegende Schulen ausweichen. Ein weiterer Ausbau, der eine Siebenzügigkeit erlaubt, ist nur möglich, wenn Neuenhagen dem Kreis ein weiteres Grundstück anbietet.

Auch die Fallada-Schule ist zu klein. Sie kann nur eineinhalbzügig betrieben werden. Ebenso die Goethe-Grundschule, so dass viele Grundschüler in Neuenhagen auf die für sie weit entfernt liegende Schwanenteichschule ausweichen müssen. Das Problem Goetheschule kann durch einen Anbau gelöst werden. Dieser soll nun auch wohl kommen.

Wo kann die Fallada-Schule zwei- oder dreizügig neu gebaut werden? Drei Standorte sind derzeit im Gespräch.

Die Brache „Reichelt-Dreieck“ an der Lindenstraße,

Die Kleingartenanlagen an der Parkstraße

 

und eine Fläche am Gruscheweg.

Die MOZ berichtete darüber, dass sich in der Gemeindevertretung ein Bürger über Pläne auf dem Reichelt-Dreieck beschwerte und 30 Unterschriften dagegen überreichte. 30 ist nicht viel; aber welche Argumente wurden vorgetragen? Das Hauptargument war, dass das Reichelt-Dreieck in einem gewachsenen Wohngebiet liegt und durch eine Grundschule Lärm entstehen würde. Hallo, was ist das denn? Wohin soll eine Grundschule, wenn nicht in ein Wohngebiet in dem die Kinder leben? An den Stadtrand, ins Gewerbegebiet oder hinter die Mülldeponie? Kurze Beine, kurze Wege war immer eine Richtlinie für den Standort von Grundschulen. Und Kinderlärm muss man ertragen. Sonst stirbt man aus.

Die Initiative gegen das Reichelt-Dreieck schlägt den Gruscheweg oder die Parkstraße vor. Man kann ja nicht gegen eine benötigte Schule sein. Alles nach dem Motto „nur nicht vor meiner Haustür“. Was spricht gegen den Gruscheweg? Wir brauchen eine Grundschule für die Kinder aus dem Nordviertel, also dem Gebiet zwischen Rudolf-Breitscheid-Allee, Hönower-Chaussee und Grünem Bogen. Der Gruscheweg ist viel zu weit entfernt und scheidet somit aus.

Was spricht gegen die Parkstraße? Nicht viel. Die Lage ist gut und die Fläche ausreichend. Perspektivisch sind hier noch Erweiterungen möglich. Der Schönheitsfehler ist, das Grundstück ist nicht frei, sondern noch über Jahre an Kleingärtner verpachtet. Ob diese bereit sind, ihre Gärten aufzugeben, ist zweifelhaft. Klagen oder Bürgerbegehren könnten das Projekt verzögern oder gar unmöglich machen. Ich erinnere an den Vorgang in Berlin, wo der Senat auf einer Kleingartenanlage dringend benötigten Wohnraum schaffen wollte. Auch dieser Plan wurde durch einen Volksentscheid verhindert. Die Grundschule hierhin zu verlegen würde zu jahrelangen Verzögerungen führen. Die Plätze am Gymnasium und an den Grundschulen brauchen wir aber jetzt oder so schnell wie möglich. Es ist nicht verantwortbar, den vorhandenen Mangel an Plätzen zu Lasten der betroffenen Schülergenerationen weiter vor sich hin zu schieben.

Also doch das Reichelt-Dreieck. Aber hat EDEKA dies nicht gerade an einen Investor verkauft, der dort altengerechtes Wohnen bauen will? Stimmt. Aber der Investor ist bereit, das Grundstück gegen ein anderes, im Besitz der Gemeinde befindliches, zu tauschen. Er braucht aber eine schnelle Entscheidung.

Fazit: Entscheiden wir uns für das Reichelt-Dreieck kann die Planung umgehend beginnen und die Probleme an den Schulen wären in wenigen Jahren beseitigt.

Jürgen Hitzges