Janina Meyer-Klepsch, Stephen Ruebsam und Jutta Schmidt

Morgens, kurz vor 6 im Speckgürtel: Ich stehe mit meinem Team am S-Bahnhof und verteile Äpfel aus Wesendahl. Die drei Kisten vom Obsthof waren nach einer Stunde leer, es ist wirklich voll an unseren Bahnhöfen.

Ostbrandenburg ist eine Region der Pendler. Unsere Region liegt irgendwie im Windschatten Berlins, bei Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung brauchen wir viel Kraft und eine bessere Lobby. Dann könnten viel mehr Menschen zuhause arbeiten, dann wäre auch das Leben im eigenen Dorf ein ganz anderes. Doch dafür brauchen wir Infrastruktur vor Ort. Breitband-Internet, das seinen Namen verdient, Schulen, Kitas, Einzelhandel. Das alles hängt zusammen und bedingt einander. Viele Pendler-Fahrten könnten wegfallen, wenn wir mit ordentlichem Internet endlich auch überall ein oder zwei Tage von zuhause arbeiten könnten.

Aber solange das noch nicht soweit ist, müssen wir das Pendeln nach Berlin besser machen: Mehr Parkraum an den Bahnhöfen als erstes, denn oft sind die Menschen nur deshalb so früh unterwegs, um noch einen Parkplatz zu bekommen. Und ein gutes Nahverkehrskonzept, länderübergreifend und flexibel. Wir müssen schneller auf mehr Fahrgäste reagieren können mit längeren Zügen oder kürzeren Takten.

Stephen Ruebsam