Schulentwicklung in Neuenhagen

Veröffentlicht am 12.03.2018 in Bildung

Im Bürgermeisterwahlkampf spielte das Thema Schulentwicklung in Neuenhagen immer wieder eine Rolle. Eltern äußerten sich besorgt über fehlende Schulen, Entfernung und Beförderung zur angewählten bzw. möglichen Schule.

Daher hier einige Informationen zu Thema:

Wie ist die Debatte entstanden? Die Parteilosen behaupten, durch ihren Antrag, eine Schulentwicklungsplanung aufzustellen. Richtig ist, dass die SPD bereits in der letzten Wahlperiode den Antrag gestellt hat, einen zeitweiligen Ausschuss zur Schulentwicklung einzurichten. Bereits damals war ersichtlich, dass es hier in Neuenhagen ein Problem gibt. Leider wurde der Antrag damals nicht beschlossen und so sind einige Jahre verloren gegangen.

Für Schulen gibt es unterschiedliche Zuständigkeiten. Für Grundschulen ist die Gemeinde Neuenhagen zuständig. Für das Gymnasium und die Förderschule der Kreis MOL, Oberschulen können in gemeindlicher Trägerschaft oder beim Kreis sein. Es kann auch private Schulen geben.

Im Schulentwicklungskonzept der Gemeinde ging es nur um die Grundschulen. Schon bei der ersten Lesung wurde deutlich, dass hier die Kapazitäten zu gering sind. Aktuell haben wir die dreizügige Schwanenteichschule, die zu kleine zweizügige Goethe-Schule und die zu kleine eineinhalbzügige Fallada-Schule. Bevölkerungsprognosen machen deutlich, dass wir aktuell acht Züge und zukünftig bis zu zehn Züge benötigen.

Was wurde bereits beschlossen? Die Goethe-Schule wird nicht nur saniert, sondern erhält auch einen Anbau. Sie hat dann ausreichend Räume für eine Zweizügigkeit. Ein Ausbau auf drei Züge war nicht möglich, da dann die Sport- und Freizeitflächen und insbesondere die Ein-Felder-Sporthalle zu klein gewesen wäre. Weiterhin wurde beschlossen, am Gruscheweg eine dreizügige Grundschule inklusive Hort und Sportplatz und Sporthalle zu bauen. Außerdem sollen im Nordviertel, auf dem „Reichelt-Dreieck“ und an der Parkstraße Flächen untersucht werden, ob sie für eine weitere zweizügige Grundschule inklusive Hort, Sporthalle und Sportplatz geeignet sind.

Warum eine neue Grundschule im Nordviertel? Die Fallada ist zu klein und hat selbst für ihre eineinhalb Züge zu wenig Räume. Dazu kommt, dass sie direkt an das Einstein-Gymnasium anschließt. Dieses wird vom Landkreis betrieben und ist fünfzügig. Zurzeit wird dort ausgebaut. Aber auch nach dem Ausbau ist das Gymnasium zu klein. Sieben bis acht Züge wären angemessen. Dies ist aber nur durch einen Anbau auf dem Gelände der jetzigen Fallada-Schule möglich. Andere Flächen stehen dort nicht zu Verfügung. Wird das Gymnasium nicht ausgebaut, müssen auch Schüler aus Neuenhagen und Hoppegarten auf Gymnasien in Strausberg oder Rüdersdorf ausweichen, da es hier keine Wohnortbevorteilung gibt.

Es ist also im Interesse von Kreis und Gemeinde, das Gymnasium zu erweitern und die zu kleine Fallada-Schule an einen anderen Ort im Nordviertel zu verlegen. Der Kreis hat bereits seine Bereitschaft zum Erwerb der Fallada-Grundschule und der Gartenstadthalle schriftlich mitgeteilt.

Aber auch wenn diese Beschlüsse und Planungen umgesetzt sind, bleiben noch Probleme. Die Förderschule am Amselsteg ist zu klein und kann dort nicht ausgebaut werden. Diese ist in Trägerschaft des Kreises. Zurzeit wird darüber verhandelt, die Förderschule mit der neuen Grundschule Gruscheweg auf einen Campus zu legen und hierfür eventuell Fördermittel des Landes zu bekommen. Außerdem wäre ein solches Projekt gut für die Inklusion.

Nicht zuletzt bleibt das Problem einer weiterführenden Schule neben dem Gymnasium. Zur Erinnerung: Neuenhagen hatte eine solche Schule mit der Puschkin Gesamtschule. Diese musste geschlossen werden, da sie nicht von ausreichend Schülern angewählt wurde. Seitdem gibt es nur noch eine private Oberschule in Trägerschaft des IB. Diese ist zweizügig und hat noch ausreichend Platz.

Im aktuellen Schulentwicklungsplan des Kreises geht man davon aus, dass im Schulplanbezirk zwei, dazu gehören Hoppegarten, Neuenhagen, Fredersdorf-Vogelsdorf und Petershagen-Eggersdorf Oberschulplätze zwar knapp aber noch ausreichend vorhanden sind. Außerdem wird die Oberschule in Fredersdorf-Vogelsdorf durch einen größeren Neubau ersetzt. Diese Schule ist zwar in Trägerschaft der Gemeinde; der Kreis beteiligt sich aber an den Ausbaukosten, da die Schule ja auch von Schülern aus anderen Gemeinden genutzt wird. In zwei Jahren, so hat es der Kreistag beschlossen, sollen die Zahlen überprüft werden. Dann kann entschieden werden, ob es im Planbezirk zwei eine weitere Oberschule, in Trägerschaft des Kreises, geben muss. Diese könnte in Neuenhagen am Gruscheweg gebaut werden aber auch in einer der Nachbargemeinden.

Es ist populistisch, sich die Schulentwicklung in Neuenhagen auf seine Fahnen schreiben zu wollen, wenn überhaupt nur ein Ausschnitt des gesamten komplexen Themenbereichs problematisiert wurde. Nicht zu vergessen, dass es keinerlei weitere zielführende Initiative der Parteilosen zur Entwicklung im Ort dazu gegeben hat.