Entwicklung weiterführender Schulen in Neuenhagen gefährdet

Veröffentlicht am 19.05.2017 in Bildung

Nach der Sitzung der Gemeindevertretung vom 18. Mai muss man sich Sorgen um die Entwicklung von weiterführenden Schulen in Neuenhagen machen. Mehrheitlich abgelehnt wurde ein Antrag von SPD und Grünen, nach dem umgehend eine neue Fallada-Grundschule auf dem sogenannten Reichelt-Dreieck gebaut werden soll, damit der Kreis als Träger des Einstein-Gymnasiums, das jetzige Gelände der Fallada-Schule erwerben kann, um darauf einen weiteren Anbau für das Einstein-Gymnasium zu errichten. Das Gymnasium ist zu klein und muss bereits heute pro Schuljahr ca. 50 Schüler abweisen. Nur durch den Flächenerwerb ist ein weiterer Ausbau auf eine Siebenzügigkeit möglich. Der Antrag war ursprünglich von 5 Fraktionen eingereicht worden. Die Linke hat sich bereits vor einiger Zeit vom Antrag zurückgezogen; die Feuerwehr und die CDU wenige Tage vor der Sitzung. Warum? Das können sie nur selber beantworten. In den drei Fachausschüssen letzte Woche war der Antrag noch mehrheitlich zur Annahme empfohlen worden.

Wegen der Brisanz der Debatte war extra der Landrat Gernot Schmidt angereist und beteiligte sich an der Diskussion. Er ließ keinen Zweifel daran, dass der Kreis zeitnah das Grundstück und auch die Gartenstadthalle für das EGN erwerben möchte und dass es dafür auch eine politische Mehrheit im Kreistag gibt. Dafür, so machte er deutlich, erwarte er von der Gemeindevertretung in Neuenhagen ein klares Signal. Dies wurde ihm aber durch die Mehrheit der Gemeindevertreter verweigert. Stattdessen wurde ein Antrag beschlossen, in dem, trotz der klaren Aussagen des Landrates, Unterstellungen und Zweifel gegenüber dem Kreis und seinen Absichten geäußert wurden.

Sollte Neuenhagen hier seine Position nicht bald verändern, wäre der Kreis gezwungen, sich nach einer anderen Lösung umzusehen. Für Schüler aus Neuenhagen, Hoppegarten und Hönow würde dies bedeuten, weiterhin keinen Platz am EGN zu bekommen und auf weit entfernte Schulen ausweichen zu müssen. Schlimm für die Schüler und ein Armutszeugnis für das Mittelzentrum Neuenhagen.

Sollte der Kreis in Zukunft den Bau einer weiteren Oberschule in der S 5 Region planen, dürfte Neuenhagen nach diesen Erfahrungen kaum als ernsthafter Ansprechpartner und Standort in Frage kommen.

SPD-Fraktion Neuenhagen

Jürgen Hitzges, GVT-Mitglied und Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion