Trainierbahn Neuenhagen

Veröffentlicht am 27.10.2017 in Kommunalpolitik

Um die Trainierbahn in Neuenhagen wurde in der letzten Sitzung der Gemeindevertretung ein erheblicher neuer Streit vom Zaun gebrochen.

Zunächst einmal: Was ist die Trainierbahn? Sie ist im Privatbesitz als Betriebsstätte für das Training von Galopprennpferden. Mitbetrachtet werden muss daneben auch das benachbarte ehemalige Volksgutgelände mit seinen verschiedenen Besitzern. Die Bahn ist Landschaftsschutzgebiet und untersteht damit auch der Umweltschutzbehörde. Sie steht unter Denkmalschutz und untersteht damit auch der Denkmalschutzbehörde. Nicht zuletzt ist sie ein von vielen Neuenhagenern seit langen Jahren gewohnheitsmäßig genutztes Naherholungs- und Freizeitgebiet.

Es ist eine schwere Aufgabe, so viele unterschiedliche Interessen miteinander zu vereinbaren und einen befriedigenden Kompromiss zu finden. Die Gemeinde Neuenhagen strebt dies mit einem Grünordnungsplan an.

Zur Erinnerung: Wie sah die erste Stellungnahme des Rennbahnbesitzers zum Entwurf des Grünordnungsplans der Gemeinde aus? Das gesamte Areal sollte der öffentlichen Nutzung entzogen und nur noch für den professionellen Pferdesport genutzt werden. Die eigentlichen Bahnen zum Training, das Innenoval für Koppeln, der angrenzende Wald mit seinen Wegen zum An- und Abreiten.

Seitdem hat es viele Gespräche und Gesprächsrunden gegeben. U.a. hat sich die SPD-Fraktion mit Herrn Schöning und seinen Mitarbeitern getroffen, um Kompromisse zu beraten. Insbesondere gab es darüber hinaus viele Gespräche von Bürgermeister Jürgen Henze, seiner Bauamtsleiterin Janina Meyer-Klepsch und ihren Mitarbeitern mit den Vertretern der Behörden, dem Rennbahnbesitzer und den Besitzern der angrenzenden Flächen. Dafür unseren ausdrücklichen Dank!

Was kam dabei heraus: Es wurde folgender Kompromiss gefunden. Das Waldgebiet um die Trainierbahn bleibt uneingeschränkt öffentlich! Das freut insbesondere auch die Kinder der Einrichtung „Apfelbäumchen“, die den Wald nutzen. Ebenfalls uneingeschränkt öffentlich soll der äußere Ring um die Bahn bleiben. Die inneren Ringe und damit auch das Innenoval sind montags bis samstags bis 14 Uhr für die Öffentlichkeit gesperrt und stehen dem Training zur Verfügung. Zu allen anderen Zeiten sind sie öffentlich nutzbar!

Über diesen Kompromiss hat der Rennbahnbesitzer, mit der Verwaltung und mit allen Fraktionsvorsitzenden beraten.

In der Gemeindevertretung kam dann die Überraschung. Zum Auslegungsbeschluss zum Grünordnungsplan gab es umfangreiche Änderungsvorschläge der „Grünen“, die vorher nicht bekannt waren. Nach heftiger, kontroverser Diskussion wurden diese dann angenommen, da die Fraktionen der „Linken“ und der „Parteilosen“ die „Grünen“ unterstützten.

Nun liegt ein Text aus, der den Kompromiss auflöst und der vom Rennbahnbesitzer aber auch von der Denkmalschutzbehörde kaum mitzutragen sein wird. Insbesondere geht es darum, dass auch am Wald im Innenoval nichts verändert werden darf. Dies macht einen normalen Trainingsablauf nahezu unmöglich (keine Sichtachsen für die Trainer), verhindert aber auch, das Denkmal Trainierbahn wiederherzustellen.

Wie geht es nun weiter? Noch ist nichts endgültig entschieden. Es handelt sich ja nur um einen Auslegungsbeschluss. Erst nach Ablauf der Auslegung (nach dem 6. Dezember 2017) wird die Gemeindevertretung über den Grünordnungsplan als Satzung entscheiden. Gefährdet ist das Projekt aber allemal. Ob das im Interesse der Neuenhagener Bürger sein kann, wie einige Gemeindevertreter behaupten, sei dahingestellt.

Zur Erinnerung: Die Galopprennbahn Hoppegarten war insolvent. Der Leuchtturm in unserer Region drohte zu verfallen. Nur durch den Kauf der Galopprennbahn durch Herrn Schöning konnte sie gerettet werden und entwickelt sich prächtig. Allerdings kann man mit Pferderennen allein eine solche Anlage nicht finanzieren. Andere Einnahmen durch Veranstaltungen auf dem Gelände oder durch die Trainingsgelände sollte man nicht verhindern. Sonst gefährdet man auch die Galopprennbahn